Knochenersatzmaterialien

Verschiedene Arten von Knochenersatzmaterialien

Um fehlende Knochenstruktur wieder aufzufüllen wird, ein Ersatzmaterial eingebracht.

Das kann durch eine Eigenspende passieren oder es werden externe Knochenmaterialien (organisch oder anorganisch) eingebracht.

Knochenersatzmaterial wird grundsätzlich in drei Gruppen eingeteilt:

  • synthetisch hergestellt
  • aus Tierknochen gewonnen
  • menschlicher Ersatzknochen.

Synthetisches Knochenersatzmaterial (alloplastische Knochentransplantation)

In unserer Praxis wird meistens Kalziumphosphat in Verbindung mit Hydroxylapatit angewendet.

Die Granulate sind von poröser Struktur und bieten Ansatzstellen für das Anwachsen und Verwachsen mit natürlichen Strukturen des Kiefergewebes. Nach einiger Zeit wird das synthetische Material so bestenfalls in eine Art natürlicher Knochen verwandelt. Trotzdem bleiben auch nach Jahren noch Reste der synthetischen Strukturen erhalten.

Synthetisches Knochenersatzmaterial eignet sich vor allem für kleinere Aufbauen.

Die Vor- und Nachteile:

  • kostengünstig
  • jederzeit und in unbegrenzter Menge verfügbar
  • wächst nicht so gut an wie Ersatzmaterial tierischen oder menschlichen Ursprungs.

Tierisches Knochenersatzmaterial (xenogene Knochentransplantation)

In diesem Bereich wird vor allem mit Knochenmaterial von Rindern und Korallen, aber auch vom Schwein oder Pferd gearbeitet.

Die Spenderknochen werden vor der Weiterverarbeitung zu medizinisch einwandfreiem Ersatzmaterial von allen Eiweißstrukturen befreit (Fleisch, Blut, Nerven, Knochenmark).

Mit Ersatzmaterial tierischen Ursprungs können kleinere und mittlere Aufbauen durchgeführt werden.

Die Vor- und Nachteile:

  • etwas kostenintensiver als synthetische Materialien
  • jederzeit und in unbegrenzter Menge verfügbar
  • ethische, moralische oder religiöse Bedenken
  • ein theoretisches Infektionsrisiko durch belastetes Knochenmaterial.

Sinuslift & Implantation

Menschliches Knochenersatzmaterial (autogene Knochentransplantation)

Die besten Ergebnisse werden in der Kieferknochenrekonstruktion mit menschlichen Knochenstrukturen erzielt. Es liegt auf der Hand, dass Eigenmaterial am einfachsten und schnellsten anwächst und damit eine solide Basis für die Zahnimplantation bietet.

Wann immer möglich, wird das Material am Körper des Spenders entnommen. Bei kleinen Auffüllarbeiten reichen manchmal sogar die Bohrspäne, die während der Implantation anfallen. Gegebenenfalls können diese auch bis zu einem gewissen Teil mit tierischem oder synthetischem Material gemischt werden.

Ansonsten entnehmen Fachkräfte einen Knochenspan oder einen kleinen Knochenblock am zahnlosen Hinterkiefer. Nur bei sehr großen Aufbauarbeiten muss Knochensubstanz am Beckenkamm entnommen werden.

Fremdknochen wird ähnlich wie tierischer Knochen aufbereitet. Meistens stammt das Material aus Spenden, die in der Folge von Hüftgelenksoperationen anfallen.

Die Vor- und Nachteile:

  • die teuerste Variante
  • beste Ergebnisse durch identische Knochenstruktur
  • bei Eigenspenden fällt eine weitere Wunde an.

Ablauf der Behandlung

Das Knochenersatzmaterial wird in leichten bis mittleren Fällen unter örtlicher Betäubung in den Kiefer eingebracht.

Je nach Situation werden verschiedene Aufbautechniken angewandt:

Knochenanlagerung von Spänen oder Knochenersatzmaterial

Das einfachste Verfahren kann in einem Zug mit der Zahnimplantation stattfinden. Dabei werden Späne des Kieferknochens oder Knochenersatzmaterial in den Knochen eingebracht und gleich im Anschluss werden die Zahnimplantate gesetzt. Diese Methode ist mit wenig schmerzhaft, kostengünstig und wird bei kleinen Defekten im Oberkiefer und Unterkiefer angewandt.

Interner oder externer Sinuslift

Das Knochenersatzmaterial wird im Oberkiefer gesetzt. Sinus ist gleichbedeutend mit Kieferhöhle. Muss der Sinusboden angehoben werden, kommen Knochenersatzmaterial oder Knochenspäne aus Tier- oder Eigenknochen zur Anwendung.

Beim internen Sinuslift wird das Knochenersatzmaterial über einen Zugang über die Mundhöhle eingebracht. Extern bedeutet, dass der Zugang von außen über die Wange stattfindet.

Knochenblockversetzungen

Diese Methode eignet sich für zu dünne Stellen am Unter- und Oberkiefer. Als Material kommt eigenes Knochenmaterial des Patienten zum Einsatz. Die Zahnimplantate werden erst nach einer Einheilzeit eingesetzt.

Beckenkammtransplantation

Muss großräumig Knochen ersetzt werden, geschieht dies durch eine Eigenspende aus dem Beckenkamm. Dieser etwas umfangreichere Eingriff wird nur unter Vollnarkose stationär im Krankenhaus durchgeführt.

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